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Nachruf Michael Höttl | 1947 - 2024

Nachruf: Michael Höttl
* 31. März 1947 † 6. März 2024

Jeder große Abschied lässt unser Herz aufmerksamer werden. Es schaut zurück auf den Weg, den es gegangen ist und sucht nach dem Sinn, den wir unserem Leben gegeben haben.

Jeder große Abschied weckt in uns aber auch den Wunsch, nicht umsonst gelebt zu haben und wichtig zu sein. Nicht wichtig für die ganze Welt, aber doch wichtig für die Menschen, die uns lieben und die zu uns gehören.

Jeder große Abschied verweist uns tröstend auf die alles überwindende Liebe, die unserem Herzen die Gewissheit schenkt, dass wir einander nicht wirklich verlieren, auch wenn wir uns für immer trennen müssen.

Und trotzdem fällt es allen nicht leicht endgültig loszulassen. Loszulassen von Vertrautem, Gewohntem und Liebgewordenen. Nie mehr seine Stimme zu hören, sein Lachen, kein gemeinsames Bier mehr zu trinken, es ist nichts mehr so, wie es vorher einmal war.

Wir trauern um Michael Höttl - Gastwirt aus Deggendorf

Vom lustigen und geselligen Menschen
bis hin zum bayerischen Grantler

Für ihn war es trotz vieler Arbeit in seinem geliebten Gasthof Höttl an der Seite seiner Familie, Freunden und den zahlreichen Stammgästen sicher auch ein erfülltes Leben.

Es war der 31. März 1947, als der kleine Mich an einem Montag in der alten Schaufler Villa neben dem heutigen Rathaus in Deggendorf das Licht der Welt erblickte.

Mit seiner ein Jahr jüngeren Schwester Elfriede durfte er eine unbeschwerte, wunderschöne Kindheit erfahren. Papa Michael war Gastwirt mit Leib und Seele und die Mama Frieda hat sich um die Küche gekümmert.

Bereits als Kind ist er mit dem Papa gerne zum Fischen gegangen und hat bereits damals so manchen Fisch aus der Donau gezogen.

Er hat sich damals schon zu einem richtigen Lausbuben entwickelt. Da sein Lausbubentrieb auch in der Schule nicht gebändigt werden konnte, musste der Mich auf Privatschulen. Er hat einfach schon damals seinen eigenen Willen gehabt.

Dumm war der Mich auf keinen Fall und für den Realschulabschluss hat es trotzdem gereicht, obwohl für ihn die Schule immer mehr ein notwendiges Übel war.

Nach der Schule lernte er das Metzger- und Kochhandwerk und schloss seine Ausbildung mit gutem Erfolg ab. Während dieser Zeit hatte er auch ein sehr abwechslungsreiches Privatleben.

In den damals angesagten Lokalen war er zu dieser Zeit gut vertreten und das hat den Mich auch ausgemacht.

Wirt mit Leib und Seele

Irgendwann lernte er dann die Liebe seines Lebens, Erika, kennen. Es dauerte nicht lange, da gaben sich die beiden auf dem Standesamt in Deggendorf das „Ja-Wort“, und bald darauf machte Sohn Michael die Familie komplett, damit die Höttl-Tradition fortgesetzt werden konnte.

Ab dieser Zeit bewirtschaftete Michael mit seiner Frau den Gasthof Höttl. Doch die Leidenschaft zur Natur blieb erhalten. Oft war er mit seinem Cousin Toni Prebeck auf der Jagd. Und die beiden haben damals so manchen Bock geschossen. Das erlegte Wild, genauso wie die gefangenen Fische, landeten anschließend immer auf der Höttl’schen Speisekarte.

Für den Mich war aber auch das Wurschteln eine große Leidenschaft. Egal ob Lerberkas, Weißwürste, Wiener oder Fischwürste. Dafür war der Mich bekannt und die Gäste liebten seine Wurstwaren.

Zu der Zeit hat der Mich in Deggendorf auch wieder die Tradition des Donisl eingeführt. Vom Unsinnigen Donnerstag bis zum Faschingsdienstag war beim Höttl rund um die Uhr volles Haus. Dabei ging es immer lustig und fröhlich zu, vor allem aber immer sehr feucht.

Bis 2006 war der Mich Wirt mit großer Geselligkeit und er hat nichts ausgelassen, um zu feiern.

Viel Freude an neuen AufgabeN

Ab 2006 hat er dann seinen Job als Nachtportier im Gasthaus und Hotel Höttl übernommen.

Wenn er abends dann zum Nachtdienst erschien, war sein erster Spruch: „Wo sand denn meine Kinderlein.“ Bruno und Charlotte, die beiden Labradorhunde, waren seine Kinderlein und diese hat er auch immer mit feinsten Schmankerl vom Metzger verwöhnt.

Wenn spät abends seine Aufgaben erledigt waren, dann hat er sich gerne mit den Mitarbeitern und den Stammtischgästen zusammengesetzt und je nach Stimmung und Laune seine 3 bis open End Bierle getrunken.

Dabei war er 364 Tage im Jahr in vollem Einsatz. Nur an Silvester, da wollte er nicht arbeiten. Das war sein einzig arbeitsfreier Tag im Jahr.

Im Betrieb hat er sich tagsüber auch als Kurier um die anfallende Post gekümmert. Mit seinem Fahrrad war er in ganz Deggendorf bis nach Plattling als der “Kurierfahrer vom Höttl” unterwegs.

Das Jägern und Fischen hat er ab dieser Zeit nur noch passiv am Handy betrieben. Gerne sah er sich auf seinem Smartphone alte Videos von der früheren Jägerei und Fischerei an.

Die letzte Ruhe

Als Nachtportier vom Höttl hat er bis in die frühen Morgenstunden des 6. März seinen Dienst mit unendlicher Hingabe ausgeführt. Am frühen Morgen beendete er dann seinen Dienst und hat sich zur Ruhe gelegt. Als er am selben Tag nicht zur Arbeit erschien, fand ihn seine Schwester.

Zu der Zeit hatte der Mich bereits seine letzte Reise angetreten.

Mich, mach’s gut!

In liebevoller Erinnerung

Deine Schwester Elfriede Ebner-Höttl, 
Dein Neffe Alexander Ebner mit Anderson, 
Dein Sohn Michael Höttl und Erika, 
Deine Nichte Michaela Scholz mit Familie, 
Bruno und Charlotte
und alle Freunde, Bekannte und Stammgäste des Gasthauses Höttl.

veröffentlicht am 12. März 2024

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Deggendorf

Hotel-Gasthof Höttl
Luitpoldplatz 22
94469 Deggendorf
Tel: +49 (0) 991 3719960
Fax: +49 (0) 991 371996199
hotel@hoettl.de

Öffnungszeiten

Gasthof:
Täglich von 07:00 bis 01:00 Uhr

Hotel Rezeption:
Täglich von 07:00 bis 01:00 Uhr

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